MonthOctober 2020

Die Welt ist …eine Abstraktion, eine Illusion?

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“Die Karte ist nicht das Gebiet” – Alfred Korzybski


Mir fiel dieser weithin bekannte Spruch ein (so ähnlich wie etwa unlängst “Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen”). Bei vielen Sprüchen ist es die Frage: Wer hat das gesagt? Und Aufgrund des Sprechers bewerte ich dann womöglich ganz anders.
Den Spruch von „Die Landkarte ist nicht die Landschaft, aber wenn die Landkarte der Struktur der Landschaft ähnlich ist, ist sie brauchbar“, wie es anscheinend im Original [efn_note](Aus Wikipedia) Der Satz im Hauptwerk Science and Sanity lautet: „Die Landkarte ist nicht die Landschaft, aber wenn die Landkarte der Struktur der Landschaft ähnlich ist, ist sie brauchbar“[7]. Es zielt darauf ab, dass der Mensch in zwei Welten lebt: in der Welt der Sprache und der Symbole und in der realen Welt der Erfahrung. Korzybski legte dar, dass die Welt der Sprache eine Abstraktion der Welt der Erfahrung ist und daher die Abstraktion (die Landkarte) niemals mit der Erfahrung (der Landschaft) identisch sein kann. Und er wies auf folgendes hin: Wenn die sprachliche Welt die Welt der Erfahrung nicht adäquat abbildet, läuft der Mensch, geleitet von einer falschen Landkarte, in die Irre. Siehe auch das „Strukturelle Differential“ ![/efn_note] bereits weitaus weniger knackig, umständlicher und weniger geglättet heißt, ordnete ich freilich irgendeinem französischen Strukturalisten der 1950er- oder 1960er Jahre zu. Brachte ihn in Verbindung mit der “rhizomatischen” Idee, mit Mille Plateaux, Deleuze, Guattari, vielleicht Derrida, vielleicht sogar Foucault. Ach, der Dilettant in der Philosophie ist ein Idiot!

Aber eines, so wie der Spruch mit dem Arbeiten und Essen: das war ganz wer anderer. Ein ganz anderer Kontext. Und auch eine andere Auswirkung!

Wer kennt Alfred Korzybski? Einer der Urväter verschiedener psychologischer Modelle und Konzepte. So auch im “NLP”. Tatsächlich scheint der Spruch im Internet fest piratisiert von diversen NLP-Seiten.

Jedenfalls aber ist der Weg zu ihm nicht weit:

https://youtube.com/watch?v=A-7zYBKgzfs

Nein, ich kann Alfred dennoch nicht zustimmen, dass alles, was wir sehen, eine Abstraktion sei. Oft genug ist es eindeutig eine Täuschung, wenn nicht gar eine Enttäuschung. Aber – andererseits – ja: Abstraktion, und die Fähigkeit zur Abstraktion von komplexeren Realitäten oder Wirklichkeiten, das ist auch Welt.

Mein bestes Beispiel im Moment ist eine Demonstration über die Auflösungsgrade der Darstellung von “Welt” im Microsoft Flight Simulator 2020. (Siehe unten ein Link. Der Sound dieses Videos hat mich besonders begeistert. Ich höre einen riesigen Chor…!)

Der Gedanke dazu ist, dass die Welt in der virtuellen Version in Texturen aufgeteilt wird. Bäume, Gräser, Wasser, Oberflächen und so fort ist alles “Textur”. Die Zweidimensionalität der Darstellung erzeugt Raumtiefe sehr wohl durch Illusionswirkungen. Aber: Die Welt wird zugleich auch abstrahiert. Die gesamten sichtbaren Oberflächen, Raumbegrenzungen, Profile, wie immer man es nennen möchte, werden zu Texturen umgewandelt. Wichtig im Unterschied / in Erweiterung zu Korzybski ist für mich dieses Gleichzeitig von Abstraktion und Illusion. Durch die Formalisierung – die die Methode der Abstraktion von virtueller Weltdarstellung ist -, entsteht eine Illusion von Welt. Genauer gesagt: eine Illusion der Erde, also von Wirklichkeit im faktischen Sinn. Welt hingegen, das Wort für eine “erkannte” Erde, eine oder meine Wirklichkeit, ist bereits eine Abstraktion – oder auch eine Illusion.
Vielleicht ist das Wort Illusion bei Alfred Korzybski im negativen Sinn gebraucht worden im Sinn einer “Enttäuschung”.
Doch ist es in den meisten Fällen online als “Textur” nur eine Dekoration, nur eine “Inszenierung” eines Spiels, also einer arbiträren Narration. Das nicht geordnete Drama eines Spiels, eine Drama, das zu Beginn des Spiels nur “potenziell” ist und verschiedene Verläufe und “Dramen” enthalten kann, durch das eigene Handeln des “Spielers” ist der Kern dieses Phänomens. Die Welt, die hier als Inszenierung eingebettet wird, ist eine ästhetische Ergänzung, aber nicht das Ziel oder das Eigentliche. Es ist auch keine Abbildung, um der Welt willen, es ist kein Anschauen einer Schönheit der Erde, einer Natur-Stimmung oder etwas, das auf der Erde erscheint und gezeigt wird, sondern “Staffage”, Bühnenbild, Dekoration eben.

Sind Bühnenbilder also “Illusionen”? Nein! Es sind auch keine Abstraktionen. Es gibt sehr wohl abstrahierte Bühnenbilder, in denen es nicht um die Nachahmung der faktischen Wirklichkeit geht, sondern um eine Art “Karikatur” [efn_note]Karikatur ist ein lateinisches Wort, bei dem etwas “beladen” ist, wie ein “Karren”, also eine Darstellung wird übertrieben, um Unterschiede deutlich zu machen, bestimmte Merkmale herauszustellen und überlebensgroß werden zu lassen. Sie ist Spott, insofern inkompatibel mit zeitgenössischen Praktiken der _Political Correctness”. oder auch “Betonung durch Weglassen von Details”.[/efn_note]

Die Abstraktion ist eine geistige Leistung. Ein Ergebnis eines aktiven Denk-Prozesses. Im Gegensatz dazu ist eine Illusion etwas Spontanes, etwas, das unsere Sinne täuscht und ihnen eine andere Wirklichkeit zu geben scheint, als ist.

Der Film

Ein drastisches Beispiel ist der Film. Godard sprach vom Film als 24 mal Wahrheit pro Sekunde. Hier wird ein Erkenntnis-Schritt übersprungen, nämlich von der Illusion einer Bewegung aufgrund von miteinander verwandten, einander ähnlichen Bildern, die in rascher Abfolge gezeigt werden und sich minimal verändern, hin zu der Erkenntnis des Dargestellten. “Experimenteller” oder auch “Abstrakter” Film – wie jede “abstrakte Kunst”, eine Kunst, die sich der Abbildung von Welt verweigert, und insoferne auch nichts zur Interpretation von Wirklichkeit beiträgt, bleibt im Niemandsland zwischen bloßem Sich-Ereignen, ästhetischem So-Sein und einer Deutung des Dargestellten hängen. Es ist also nicht das Medium, das die epistemologische Interpretation
bestimmt, sondern das, was übertragen wird. Nochmal gesagt: Film ist 24 mal pro Sekunde minimal voneinander abweichende Bilder. Es ist also den Bildern, der Abspielmaschinen, in einem Wort dem “Medium” gleichgültig, ob die gezeigten Bilder etwas mit “Lüge” oder “Wahrheit” zu tun haben. Vielmehr halte ich es für eine inakzeptable Vermischung von Kategorien, zum einzigen Zweck, eine Aufmerksamkeit zu erregen, eine Provokation zu erzeugen, um über die Frage von Lüge und Wahrheit im Medium Film nachzudenken. Was allerdings aus dieser Provokation spricht mit dem schalen Beigeschmack ist die Überrumpelung. Hier werden Regeln gebrochen, um ideologische Stimmung zu machen dazu, dass jemand, der eine Kamera in der Hand hat, per se “Wahrheit” abbilde. Mehr ist da nicht gesagt. Aber gerade das ist fatal: Eine Kamera bildet ab eine Wirklichkeit, die nichts von Wahrheit weiß. Fakten sind keine Wahrheit. Fakten sind auch keine Lügen. Die Bearbeitung und Interpretation machen daraus Wahrheit oder Lüge.

Um nochmal auf Korzybski zurück zu kommen: Ja, da war etwas, das die Karte als Abstraktion erscheinen lässt. Aber eine Karte drängt sich niemandem als eine Illusion von geologischer Wirklichkeit auf. Zwischen beiden liegt eine Körpererfahrung von Wirklichkeit. Wie konnte dieser Unterschied bei Korzybski verloren gehen?

Welt als Textur…

zoon – a social being with social … distancing

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ZOON: Ein soziales Wesen in Zeiten von “sozialer Distanzierung”

Die Doppeldeutigkeit von “Distanzierung” ist das Thema: wer sich “distanziert” nimmt nicht nur Abstand in Zentimetern, sondern auch mental. Das viel-bemühte Wort von der “Empathie” kennt keine Maßeinheiten. Gäbe es aber Maßeinheiten, dann würde man hier sagen, die Distanz nimmt zu, die Empathie nimmt ab.

Aristoteles brachte der Welt die Formulierung vom Menschen als einem “sozialen Wesen”. Das bedeutet in seiner genaueren Betrachtung zwar ebenfalls eine Reduktion des physischen Abstands der Menschen voneinander in einem Raum, aber auch eine empathische Annäherung. Empathisch? Nein, nicht so sehr. Man muss nicht die anderen Zuschauer eines Theaterzuschauerraumes umarmen und küssen, oder auch nur mögen, nicht einmal sympatisch finden, um sich ein Stück auf der Bühne anzuschauen. Nein. Eine Gemeinschaft von Menschen definiert sich nicht über ihren Grad an Sympatie der Einzelnen Personen im Zuschauerraum untereinander.

Hier tauchen vielleicht Grafiken der Soziogramme von Jakob Levy Moreno auf: Kreise, die die Personen einer Gruppe darstellen, verbunden durch Pfeile, die entweder an beiden Seiten oder nur an einer Seite eine Spitze haben. Gruppen also, in denen die “Beziehung” der einzelnen Gruppenmitglieder verschieden gerichtet ist, und auch solche beinhaltet, die von der Gruppe gar nicht beachtet werden, oder – ganz entgegengesetzt – zu deren Führern erkoren werden. Damit hat sich also Moreno auseinandergesetzt, seine Soziometrie würde den Abstand im “social distancing” vielleicht tatsächlich mit Einheiten messen können. Was aber ist mit der Entfernung im metaphorischen Sinn?

Was für eine Gesellschaft entwickeln wir, wenn das “Social Distancing” zum “New Normal” erklärt wird? Wenn ein bestimmtes Verhalten lang genug andauert, wird es doch zur zweiten Natur. Was unsere Kinder dann lernen, was sie sich anerziehen, wird die Zukunft sein.

Hier ist es meine These von der “Abstraktion” in der Kulturgeschichte, dass der Mensch und die menschliche Gesellschaft sich in einem steten “Abstraktionsprozess” befindet. Damit meine ich, dass konkrete Dinge oder überprüfbare Eigenschaften, Zusammenhänge, sogar Vorgänge, zu einer Metapher abstrahiert werden können, und mittels der Immagination zu einer bloßen Vorstellung von etwas werden, und damit also die “reale”, physische und faktische Welt verlassen, ja vernachlässigen kann, wenn einmal die Abstraktion proklamiert und gedacht wurde, genauer gesagt: immaginiert wurde.
Der englische Filmregisseur Christopher Nolan sagt in einem Vortrag über seinen Film “Inception”: “ Reality matters, it won’t be transcended”. Das ist zwar ein schön klingender Satz, und alles, was “schön” ist, scheint auch wahr, ganz noch im eigentlich kaum zu widerlegenden Dreischritt des Guten, Schönen und Wahren. Doch gerade hier behaupte ich das Gegenteil: “Reality” wird sehr wohl transzendiert, durch Abstraktion eben.

Der Abstraktionsvorgang aus der Realität scheint unbegrenzt. Alles kann – theoretisch – zu einer abstrakten Form immaginierbar zu sein. Wenn wir nun die “soziale Distanz” als eine Realität nehmen, also den Abstand von Menschen zueinander in einer Menge, Gruppe, im Zuschauerraum etc., dann enthält diese Gruppe also auch die “soziometrischen” Fakten, nach Moreno. Die in der Psychologie und Psychotherapie bekannte “Familienaufstellung” agiert ebenfalls mit Abständen. Die absichtliche Platzierung von Familienmitgliedern mittels (anderer) Personen oder Objekten, arbeitet auch in einer direkten Übertragung von realer, messbarer Entfernung in metrischen Einheiten in eine abstrakte Entfernung der Personen in ihrer “Beziehungshinsicht”.

Als Beispiel: Wenn mein Partner mit mir ins Theater geht und dann weit entfernt von mir auf einem anderen Platz sitzt, heißt das nicht, dass in dem Moment meine Beziehung in metaphorischer oder psychologischer Weise, im übertragenen Sinn, distanzierter wird. Im Gegenteil.

Hier muss nun noch die Theorie von Ervin Lászlo Platz haben, der sich, in Anlehnung an Quantenphysiker, mit der esotherischen Idee eines von Raumzeit nicht beeinflussten holistischen, universalen Denkens (als Gedächtnis) beschäftigte.

Auch die Vorstellung vom “morphischen Feld” oder vom “morphogenetischen Feld” nach Rupert Sheldrake mag hier hergehören.

Außerhalb eines esoterischen Kontexts – wie hier -, wo es um Theater und Gesellschaft im weitesten Sinn geht, müssen aber die Vorgänge, die in einer Gruppe von Menschen auftreten, sei es “Gruppendynamik”, sei es “Psychodrama”, seien es Vorgänge anderer Art zur gemeinsamen Entscheidungsfindung, Lösungsfindung oder Zusammenarbeit, eindeutig auf eine soziale Nähe hin betrachtet werden.

Der Vorgang der “Abstraktion” von sozialer Nähe, die etwa durch eine soziale Distanz infolge der konsequent betriebenen “Virtualisierung” und der Verlegung von eigentlich sozialen Ereignissen, in denen nicht nur die körperliche Anwesenheit als Ausdrucksinstrument agiert, insbesondere die subtilen Vorgänge von “Mienenspiel” und minimaler Gesten, Blicke, Veränderungen von Stimme, Tonlagen, Sprechweisen. Im “Deep Fake” sind diese minimalen Eigenschaften der menschlichen Kommunikation noch nicht angekommen, allerdings werden diese minimalen Eigenschaften bei der virtuellen Kommunikation auch verdeckt und sind kaum noch “lesbar”, das heißt wahrnehmbar für die Kommunikationspartner.

Ob oder ob nicht eine Gruppe einen “Gruppengeist”, ein übergeordnetes “Mehr”, oder “Gemeinsames” hat, oder womöglich eine gemeinsame Psyche bis hin zum Archetypus sei weiterhin als Frage im Raum. Jeder, jede, die an einem Gruppenereignis teilnimmt, begibt sich in einen abstrakten “Gemeinschaftsraum”- das ist zunächst und immer noch gültige reale Raum der Zusammenkunft, der durch die “Prüfung” und “Musterung” der Anwesenden untereinander zu jener sozio-”metrischen”-Situation führt, von der Moreno spricht.

Die Frage, die sich hier nun am Ende dieser Überlegung stellt ist: Was “kostet” der Vorgang der Abstraktion? Was bedeutet es, eine physische Realität in die “Welt der Vorstellung”, in die “Immagination” zu übertragen? Jede Vorstellung, jeder Traum, alles Geistige ist auf rationaler Ebene selektiv, durch die biographische Identität gefiltert und bestimmt. Ob die “Deformation” des Physischen im Vorgang der Abstraktion ins bloß “Immaginäre” nicht gerade den für alle überprüfbaren und erfahrbaren “gemeinsamen Nenner” verliert, der dann erst mühsam verbal, also in einem Sprech- und Sprachakt als Text rekonstruiert werden muss – und dabei notwendiger Weise auch wieder deformiert wird?

Welche Vorgänge würden bei einer Übertragung von sozialer Nähe als “gemeinsamer Nenner” bestehen bleiben, abseits des Verlustes von durch Sprache zu rekonstruierender Gemeinsamkeiten, die in der Gruppe wirksam werden, und gerade das Übersummarische der Gruppe, in welcher Situation auch immer, ausmachen?

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ZOON: A social being in times of “social distancing

The ambiguity of “distancing” is the theme: whoever “distances himself” not only takes distance in centimeters, but also mentally. The much-used word of “empathy” does not know any units of measurement. But if there were units of measurement, one would say here that distance increases, empathy decreases.

Aristotle brought the world the formulation of man as a “social being”. In his closer examination, this also means a reduction of the physical distance between people in a room, but also an empathic approach. Empathic? No, not so much. You don’t have to hug and kiss the other spectators in a theater auditorium, or even like, not even find sympathetic, to watch a play on stage. No. A community of people does not define itself by the degree of sympathy of the individual persons in the auditorium for each other.

Here you may find graphics of the sociograms of Jakob Levy Moreno: Circles representing the persons of a group, connected by arrows, which have a point either on both sides or only on one side. Groups, in other words, in which the “relationship” of the individual group members is directed differently, and also includes those who are not even considered by the group, or – quite the opposite – are chosen as its leaders. Moreno has dealt with this, his sociometry would perhaps actually be able to measure the distance in “social distancing” with units. But what about distance in the metaphorical sense?

What kind of society will we develop if “social distancing” is declared the “New Normal”? If a certain behavior lasts long enough, it becomes second nature after all. What our children will then learn, what they will educate themselves, will be the future.

Here it is my thesis of “abstraction” in cultural history that man and human society are in a constant “process of abstraction”. By this I mean that concrete things or verifiable properties, connections, even processes, can be abstracted to a metaphor, and by means of imagination become a mere imagination of something, and thus can leave, or even neglect, the “real”, physical and factual world, once abstraction has been proclaimed and thought, or more precisely: imagined.
The English film director Christopher Nolan says in a lecture about his film “Inception”: ” Reality matters, it won’t be transcended”. This is a nice sounding sentence, and everything that is “beautiful” seems to be true, even in the three steps of the good, beautiful and true, which can hardly be refuted. But just here I claim the opposite: “Reality” is transcended very well, by abstraction.

The process of abstraction from reality seems unlimited. Everything can – theoretically – be imaginable to an abstract form. If we now take the “social distance” as a reality, i.e. the distance of people in a crowd, group, in the auditorium etc., then this group also contains the “sociometric” facts, according to Moreno. The “family constellation” known in psychology and psychotherapy also acts with distances. The intentional placement of family members by means of (other) persons or objects, also works in a direct transfer of real, measurable distance in metric units into an abstract distance of the persons in their “relationship view”.

As an example: If my partner goes to the theater with me and then sits far away from me in another seat, this does not mean that at that moment my relationship becomes more distant in a metaphorical or psychological way, figuratively speaking. On the contrary.

There must still be room here for the theory of Ervin Lászlo, who, following the example of quantum physicists, dealt with the esoteric idea of a holistic, universal thinking (as memory) not influenced by space-time.

The idea of the “morphic field” or the “morphogenetic field” according to Rupert Sheldrake may also belong here.

Outside of an esoteric context – as here – where theater and society in the broadest sense are concerned, however, the processes that occur in a group of people, be it “group dynamics”, be it “psychodrama”, be it processes of a different kind for joint decision-making, solution-finding or cooperation, must clearly be viewed in terms of social proximity.

The process of “abstraction” from social proximity, for example through social distance as a result of the consistently pursued “virtualization” and the displacement of actually social events, in which not only physical presence acts as an instrument of expression, but especially the subtle processes of “facial expression” and minimal gestures, glances, changes in voice, pitch, and ways of speaking. In “Deep Fake” these minimal characteristics of human communication have not yet arrived, but in virtual communication these minimal characteristics are also concealed and are hardly “readable”, i.e. perceptible for the communication partners.

Whether or not a group has a “group spirit”, a superior “more”, or “common”, or possibly a common psyche up to the archetype is still a question in space. Everyone, everyone who participates in a group event enters an abstract “common space”-this is first and foremost and still valid real space of the meeting, which leads through the “examination” and “patterning” of the present among themselves to that socio-“metric”-situation, which Moreno speaks of.

The question that arises here at the end of this consideration is: What does the process of abstraction “cost”? What does it mean to transfer a physical reality into the “world of imagination”, into “imagination”? Every imagination, every dream, everything spiritual is selective on a rational level, filtered and determined by biographical identity. Whether the “deformation” of the physical in the process of abstraction into the merely “imaginary” does not lose the “common denominator” that is verifiable and experienceable for all, which then has to be reconstructed laboriously verbally, i.e. in an act of speech and language as a text – and in doing so is necessarily deformed again?

What processes would remain as a “common denominator” in a transfer of social proximity, apart from the loss of commonalities to be reconstructed through language, which become effective in the group, and which constitute precisely the supersummarization of the group, in whatever situation?